Wenn ich alles so viel hätte, wie Ideen. Doch nicht alle Ideen, die ich habe, schaffen es mich langfristig zu begeistern. Manche von ihnen landen nach der Anfangseuphorie auf dem Stapel der Ideen, die ich vermutlich niemals schreiben werde. Diese ist eine davon.
Genre: Krimi/Thriller
Die Idee: Ein Serienmörder läuft herum und bringt scheinbar wahllos Menschen um. Die Ermittler sind verzweifelt, denn die Opfer haben nichts gemeinsam und auch sonst gibt es nur eine Sache, die die Ermittler davon überzeugt haben, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss.
Der Täter bricht immer bei Anbruch der Nacht in die Wohnung seiner Opfer ein. Sie sind immer zu Hause und schauen gerade fern. Mal ist der Mörder rücksichtsvoll und betäubt seine Opfer, bevor er sie umbringt. Mal bietet sich ein Tatort der reinsten Brutalität. Doch eine Sache ist immer gleich. Auf dem Fernseher oder Laptop der getöteten Person ist ein und dieselbe Serie zu sehen. Immer pausiert an derselben Stelle. Immer mit demselben Untertitel:
„You can run, you can hide. But you’ll never survive.“
Die Ermittler geben nicht auf. Als das 12. Opfer in kürzester Zeit auftaucht, wird eine ganze Abteilung für die Auflösung des Falls eingesetzt. Der Ermittler, der ursprünglich die Fälle bearbeitet hat, wird jedoch auf einen Fall angesetzt. Als er anonym einen Hinweis bekommt, wer der gesuchte Serienmörder sein könnte, will er es der Abteilung aushändigen. Diese sitzen alle in dem Konferenzraum. Der Raum ist abgedunkelt. Der Beamer läuft. Ein Bild mit Untertitel starrt den Ermittler an. „You can run, you can hie. But you’ll never survive.“ Alle, auf den Fall angesetzten, Ermittler sind tot.
Warum ich es nicht schreiben werde:
Auch wenn mich die Idee einige Zeit fasziniert hat und ich einige Plotpoints zusammen hatte, habe ich mich dagegen entschieden, es zu schreiben. Aus mehreren Gründen.
- Es ist einfach nicht mein Genre. Auch wenn es mich faszinieren und reizen würde, mal ein Krimi zu schreiben, kann ich mir nicht vorstellen, länger als ein paar Tage an einem Krimi zu schreiben. Thriller schon eher.
- Ich habe keine befriedigende Auflösung. Vermutlich würde mir beim Schreiben ein passendes Ende einfallen, doch ich möchte wenigstens eine grobe Linie haben. Zurzeit würde sich die Idee zu sehr in Klischees verlieren und das wäre schade.
- Ich habe zu viele Projekte. Derzeit arbeite ich an zu vielen Projekten, als dass ich mir ein neues dazuplanen würde. Wenn ich ehrlich bin, sind mir die anderen auch wichtiger und dieses hier würde untergehen, was mehr als schade wäre.
Ob ich mich vielleicht irgendwann doch dafür entscheide, die Idee wiederzubeleben, ist noch nicht klar. Aber aus meinem jetzigen Standpunkt scheint es nicht so.