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Rezension: Raven House – Antje Bremer

Ein Vampir, ein Werwolf und eine verlorene Erinnerung – kann das gut gehen…?

Titel: Raven House
Autorin: Antje Bremer

Genre: Fantasy
Taschenbuch: 699 Seiten
Verlag: Amazon

Klappentext

Five ist ein Einzelgänger, der am liebsten in Ruhe gelassen werden will. Doch ausgerechnet Vlad, der Neue in der Klasse, möchte unbedingt sein Freund sein. Vlad ist nervtötend und aufdringlich, aber irgendwie liebenswert – und er ist ein Vampir. Ein Vampir, der seine Erinnerung verloren hat und von Vampirjägern verfolgt wird.
Unfreiwillig wird Five in die Welt der Vampire und Werwölfe hineingezogen und gerät ebenfalls ins Fadenkreuz der Jäger. Er versucht, Vlad zu helfen, seine Erinnerung wiederzufinden, denn irgendetwas Schreckliches muss damals geschehen sein. Ein jahrhundertealtes Verbrechen, das die Vampirjäger um jeden Preis geheim halten wollen – und sie schrecken vor nichts zurück, um Zeugen wie Vlad aus dem Weg zu räumen.
Um das Geheimnis aufzudecken, begeben sich Vlad und Five auf eine gefährliche Spurensuche durch die Vergangenheit. Ihre Recherche führt sie zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, ins viktorianische London und zu einem kleinen Zigeunerzirkus im alten Transsilvanien. Doch bei den Nachforschungen kommen ihnen nicht nur die Jäger in die Quere, sondern auch die Polizei und sogar ein internationaler Geheimdienst. In einer Welt voller Feinde müssen die beiden ungleichen Gefährten lernen, was Vertrauen, Freundschaft und Liebe wirklich bedeuten.
Dabei wollte Five doch einfach nur seine Ruhe haben.

Meine Meinung

Raven House ist ein Buch mit Vampiren ohne Glitzer, taffen Werwölfen, Humor, Grusel, Blutgesplatter, ein bisschen Romantik und LGBT-Protagonisten.
Ich bin sonst kein Fan von Vampir- oder Werwolfsgeschichten, doch diese hat mich fasziniert. Nach dem Twilight-Hype ist es schwer eine gute Vampir-Geschichte zu finden, in der nicht der Held glitzernd durch die Welt rennt und die Werwölfe eher gezähmten Kätzchen ähneln.
Vlad und Five sind dreidimensionale Charaktere, mit bewegenden Backstorys, die sich jedoch zu keiner Zeit aufdrängen. Der coolste Charakter ist und bleibt jedoch Aurelia! 😉
Die Charakterentwicklung verläuft langsam, aber dem Erzähltempo angepasst.
Auch wenn die Dicke des Buches erst einmal abschreckend wirkt, lohnt es sich dem eine Chance zu geben. Es wird sich nicht lange mit unnötigen Einführungen aufgehalten, sondern der Leser startet sofort ins Geschehen.
Neben etlichen ausgelassenen und witzigen Szenen gibt es auch einige nachdenklich stimmende, die nebenbei wichtige Themen des Erwachsenwerdens ansprechen, und Kapitel, in denen ich um Five und Vlad gebangt habe.
Unerwartete Wendepunkte haben mich das Buch kaum noch weglegen lassen. Niemand – ob Haupt- oder Nebencharakter – wird mit Seidenhandschuhen angefasst.
Der Ansatz, dass Vampire und Werwölfe langsam in der Gesellschaft ankommen und die Menschen von ihrer Existenz wissen, ist eine erfrischende Abwechslung und vermeidet das lästige sich-immer-verstecken-müssen.
Im Kontrast stehen außerdem Vlads innere Stimme, die teils noch die Norm des 19. Jahrhunderts predigt, während er versucht sich der heutigen Zeit anzupassen. Auch dass Five zu einem Werwolf wird, trägt zu den Konflikten des Dreamcouples bei, jedoch schaffen sie immer wieder aufs Neue sie zu überwinden. Dabei drängt sich die Liebesgeschichte nicht auf und entwickelt sich nur recht langsam, was jedoch zur Geschichte und zu den Charakteren passt.

Im Überblick

Grundidee: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Handlung: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Charaktere: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Emotionen: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Schreibstil: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)

Insgesamt: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)

Fazit

Raven House ist ein fantastisches Buch, das in einem ungeheuer guten Schreibstil mich hat mitfiebern lassen. Aber auch wenn Antje vehement behauptet, dass es eine in sich geschlossene Geschichte ist, kann ich den 2. Teil („Raven Heart“) kaum noch erwarten 😀

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