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Ideenfriedhof #3: Gefangen im Traum

Vor kurzer Zeit bin ich wieder auf diese Geschichte gestoßen. 9 Jahre lang lag sie jetzt irgendwo in meinem Regal und ist gedanklich schon längst auf dem Ideenfriedhof gelandet. Das Besondere an diesem Projekt ist/war, dass es eins meiner ersten längeren Projekte war, die ich versucht habe, umzusetzen. In einem alten Schulheft an Abenden nach der Schule gekritzelt, umfasst die Geschichte knapp 22 Seiten und ist eigentlich noch lange nicht zu Ende geschrieben. Doch dasselbe Problem wie heute hatte ich auch schon damals: zu wenig Zeit, zu viele Ideen. Zwischen Schule und anderen Ideen blieb es liegen, nur um von mir wiederentdeckt zu werden.

Genre: irgendwas Richtung Urban Fantasy

Die Idee: ein Teenie wird schon seit einer Ewigkeit jede Nacht von Albträumen geplagt. Ein riesiges fledermausähnliches Wesen verfolgt sie, während sie versucht, sich zu retten. Als sie sich endlich ihren Freundinnen anvertraut, fällt ihr auf, dass vor allem eine von ihnen sehr leise ist – Vic.
In der nächsten Nacht hat sie natürlich wieder den Albtraum. Mit der Abweichung, dass dieses Mal Vic neben ihr steht. Statt auch in dieser Nacht vor dem Wesen wegzurennen, hört sie auf den Rat der Traum-Vic und schaut es sich näher an. Das Wesen stellt sich als ein Traumbote heraus, der der Hauptperson eine Nachricht überbringen soll: ihr Vater wurde entführt und es liegt an ihr, ihn wiederzufinden.
Zusammen mit Vic geht die Hauptperson auf die Suche, die sich immer weiter ausdehnt und sich nicht nur auf den Wachzustand beschränkt, denn als sie eines Abends dem neusten Hinweis nicht nachgeht und der Schlaf sie einholt, findet sie sich in einem Raum wieder, aus dem sie nicht ausbrechen kann. Auch wenn ihr klar ist, dass sie nur träumt, schafft sie es nicht, wieder aufzuwachen und mich sich durch ein Labyrinth aus Träumen, Intrigen und Gefahren kämpfen, um nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Vater zu retten.

Warum ich es nicht (weiter)schreiben werde:

Ich habe hin und her überlegt, ob ich die Idee wirklich im Ideenfriedhof begraben will und mich schlussendlich dafür entschieden. Das hat ein paar Gründe, doch der größte ist, dass es eine Idee meines 12jährigen Ichs war und so fühlt es sich auch an. Auch wenn ich die ein oder andere Idee hätte, wie ich den Plot ausweiten und die Geschichte neu erzählen könnte, fühlt es sich an, als würde ich es meinem jüngeren Ich klauen.
Die Geschichte hat Logikfehler, Plotholes und Unsinnigkeiten, die nicht ohne großen Aufwand beheben könnte. Es würde also für eine vergleichsweise kurze Geschichte unglaublich viel Zeit investiert werden müssen. Und auch wenn ich nichts dagegen habe, Geschichte neu zu schreiben, ist es ein Teil meiner Vergangenheit und meines Erwachsen Werdens (im schreibtechnischen Sinne), die ist nicht einfach aus dem Kontext reißen will.

Ich möchte nicht ausschließen, dass ich in ein paar Jahren nochmal auf die Geschichte stoße und den Diamanten beginne zu schleifen, doch für den Moment bekommt dieses frühe Projekt meiner Schreibgeschichte eine würdige Beerdigung und einen gebürenden Abschied.

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Ideenfriedhof #2

Wenn ich alles so viel hätte, wie Ideen. Doch nicht alle Ideen, die ich habe, schaffen es mich langfristig zu begeistern. Manche von ihnen landen nach der Anfangseuphorie auf dem Stapel der Ideen, die ich vermutlich niemals schreiben werde. Diese ist eine davon.

Genre: unklar, vermutlich Fantasy (kein Horror)

Die Idee: eine junge Frau zieht nach ihrem Schulabschluss (eventuell auch Uniabschluss) nach Rom. Um über die Runden zu kommen, nimmt die einen Job als Touristen Guide an und führt täglich viele Touristen an die bekanntesten Stellen. Nach einigen Wochen an Arbeit, die ihr wirklich Spaß macht, soll sie für einen Kollegen einspringen, der nicht zur Arbeit erschienen ist. Dieser führt die Touristen durch die Katakomben Roms. Weil das die einzige Touristenattraktion ist, die sie noch nicht hautnah erleben konnte, nimmt sie an und soll schon am nächsten Tag mit den Führungen beginnen.
Sie bekommt ihre Texte, lernt diese und ist etwas nervös, als sie am nächsten Tag vor der kleinen Gruppe aus Touristen steht.
Von ihrem Kollegen gibt es weiterhin keine Spur, also bleibt sie dabei und macht weiterhin die Führungen in den Katakomben, die ihr sehr gut gefallen. An einem Abend, als eine weitere Kollegin erkrankt und früher nach Hause geht, soll sie zuschließen. Kurz bevor sie die letzte Tür zuschließt, überprüft sie nochmal den Überwachungsbildschirm und sieht eine Bewegung. Etwas unsicher, was das sein könnte, geht sie alleine hinunter und sucht nach dem Ursprung.
Sie findet nichts, was sich hätte bewegen können. Doch als sie zurückgehen will, ist etwas anders. Durch ein Zeitportal ist sie in das Alte Rom gelangt und muss sich jetzt nur mit dem Wissen aus Schulzeiten und aus ihren Führungen durchschlagen. Zwischendurch schaffte sie es jedoch, die Schönheit der Gebäude zu bewundern, die sie zuvor nur als Ruinen gesehen hat und trifft sogar ihren Kollegen wieder, der durch dasselbe Zeitportal gegangen ist.

Warum ich es nicht schreiben werde

  1. Es ist unglaublich viel Recherche. Ich liebe das Alte Rom, aber einen authentischen Roman in der Zeit spielen zu lassen, ist selbst mir zu hoch.
  2. Der Plot ist Mangelware. Ich habe ein paar Punkte, die passieren sollten, aber der Rest wabert schon seit Wochen nur vor sich her. Auf der anderen Seite gibt es zu viel, was ich eine Figur im Alten Rom machen lassen wollen würde.
  3. Architektur zu beschreiben, liegt mir nicht. Ich habe Respekt vor Autoren, die seitenlang nur Umgebungen oder Menschen beschreiben, ich kann das nicht. Aber diese Geschichte würde gerade davon leben, die alten Kunstwerke und Gebäude zu beschreiben. Vermutlich wäre sogar Film das bessere Medium als Buch.

Ob ich mich vielleicht irgendwann doch dafür entscheide, die Idee wiederzubeleben, ist noch nicht klar. Aber aus meinem jetzigen Standpunkt scheint es nicht so.

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Ideenfriedhof

Wenn ich alles so viel hätte, wie Ideen. Doch nicht alle Ideen, die ich habe, schaffen es mich langfristig zu begeistern. Manche von ihnen landen nach der Anfangseuphorie auf dem Stapel der Ideen, die ich vermutlich niemals schreiben werde. Diese ist eine davon.

Genre: Krimi/Thriller

Die Idee: Ein Serienmörder läuft herum und bringt scheinbar wahllos Menschen um. Die Ermittler sind verzweifelt, denn die Opfer haben nichts gemeinsam und auch sonst gibt es nur eine Sache, die die Ermittler davon überzeugt haben, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss.

Der Täter bricht immer bei Anbruch der Nacht in die Wohnung seiner Opfer ein. Sie sind immer zu Hause und schauen gerade fern. Mal ist der Mörder rücksichtsvoll und betäubt seine Opfer, bevor er sie umbringt. Mal bietet sich ein Tatort der reinsten Brutalität. Doch eine Sache ist immer gleich. Auf dem Fernseher oder Laptop der getöteten Person ist ein und dieselbe Serie zu sehen. Immer pausiert an derselben Stelle. Immer mit demselben Untertitel:

„You can run, you can hide. But you’ll never survive.“

Die Ermittler geben nicht auf. Als das 12. Opfer in kürzester Zeit auftaucht, wird eine ganze Abteilung für die Auflösung des Falls eingesetzt. Der Ermittler, der ursprünglich die Fälle bearbeitet hat, wird jedoch auf einen Fall angesetzt. Als er anonym einen Hinweis bekommt, wer der gesuchte Serienmörder sein könnte, will er es der Abteilung aushändigen. Diese sitzen alle in dem Konferenzraum. Der Raum ist abgedunkelt. Der Beamer läuft. Ein Bild mit Untertitel starrt den Ermittler an. „You can run, you can hie. But you’ll never survive.“ Alle, auf den Fall angesetzten, Ermittler sind tot.

Warum ich es nicht schreiben werde:

Auch wenn mich die Idee einige Zeit fasziniert hat und ich einige Plotpoints zusammen hatte, habe ich mich dagegen entschieden, es zu schreiben. Aus mehreren Gründen.

  1. Es ist einfach nicht mein Genre. Auch wenn es mich faszinieren und reizen würde, mal ein Krimi zu schreiben, kann ich mir nicht vorstellen, länger als ein paar Tage an einem Krimi zu schreiben. Thriller schon eher.
  2. Ich habe keine befriedigende Auflösung. Vermutlich würde mir beim Schreiben ein passendes Ende einfallen, doch ich möchte wenigstens eine grobe Linie haben. Zurzeit würde sich die Idee zu sehr in Klischees verlieren und das wäre schade.
  3. Ich habe zu viele Projekte. Derzeit arbeite ich an zu vielen Projekten, als dass ich mir ein neues dazuplanen würde. Wenn ich ehrlich bin, sind mir die anderen auch wichtiger und dieses hier würde untergehen, was mehr als schade wäre.

Ob ich mich vielleicht irgendwann doch dafür entscheide, die Idee wiederzubeleben, ist noch nicht klar. Aber aus meinem jetzigen Standpunkt scheint es nicht so.