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Wie ich plotte

Die Vorbereitung eines Buches ist mit das Wichtigste, womit sich ein Autor beschäftigt. Wie wichtig es wirklich ist, merkt man oftmals erst, mitten im Schreiben, wenn man auf Plotholes stößt oder nicht mehr weiß, wie es weitergeht. Um sowas zu vermeiden, ist es wichtig, sich ausreichend vorzubereiten. Doch genau so wie jedes Buch anders ist, ist auch jede Vorbereitung anders. In meinem Blogartikel darüber, wie ich vorbereite, habe ich bereits einmal einen allgemeinen Vorbereitungsüberblick gegeben. Dieses Mal fokussierte ich mich jedoch darauf, wie ich meine Geschichten plane.

In meinem Vorbereitungsüberblick bin ich bereits auf verschiedene Arten des Plottings eingegangen. Auch wenn es gefühlt unzählig viele gibt, bin ich von einer absolut überzeugt: der 3-9-27 Methode. (Falls du diese Methode nicht kennst, kannst du sie hier nachlesen.)

Mein erster Schritt ist das Ausarbeiten der Idee. Ideen kommen mir immer und überall, aber nicht jede Idee ist dafür geeignet, geschrieben zu werden. Habe ich eine Idee, die ich gut finde und mit der ich arbeiten möchte, versuche ich aus dem Wirr Warr ein bis drei wichtige Personen zu extrahieren. Meistens baue ich den Charakter (teils mit, teils ohne Backstory) vor dem eigentlichen Plotting-Beginn. Habe ich die Charaktere setze ich sie in verschiedene Szenarien und schaue, wie sie sich verhalten. Dieses Szenen-Brainstorming ist mein erster Schritt und funktioniert nicht nur mit den Charakteren, sondern auch mit dem Setting und der Frage, was in dieser Welt alles möglich wäre.

Habe ich das Brainstorming abgeschlossen, habe ich eine ganze Liste an Szenen, die eventuell cool wären und die ich gerne schreiben will. Doch bevor ich an den eigentlichen Plot-Plan gehe, schaue ich mir die Szenen nochmals genauer an und sortiere aus, welche mit meiner Ursprungsidee nicht mehr viel gemein haben oder doch nicht zu den Charakteren passen. Die Szenen des Aussortierens schmeiße ich jedoch nicht weg, sondern behalte sie für andere Projekte oder einen möglichen zweiten Teil im Hinterkopf.

Der nächste Schritt ist die Zuordnung. Bei der 3-9-27 Methode hat jedes Kapitel eine bestimmte Funktion. Mein Szenenplan ist an diesem Punkt sehr zerstückelt, hat jedoch schon eine grobe Struktur.

Im nächsten Schritt werden die Lücken gefüllt.
Was muss passieren, damit die Charaktere von der einen zur anderen Szene gelangen? Welche Lücken haben die Szenen an sich? Welche Szenen passen vielleicht doch nicht in den Gesamtzusammenhang, sind störend oder zu viel? Welche Szenen muss ich dramatischer oder weniger dramatisch machen? … Anhand diesen und ähnlichen Fragen gehe ich nach und nach den Plot durch und arbeite mit jeder Szene an sich. Sie wird angepasst, so weit das nötig ist.

Wie genau dieser Plan ist, ist jeden Autor selbst überlassen. Ich mag es, wenn vor allem der Anfang sehr fest geplant ist, es jedoch zum Ende hin viele Lücken gibt. Bei mir füllen sich diese Lücken von alleine, weil meine Charaktere plötzlich sagen: „Hey, wir wollen noch … machen.“ In meinem letzten NaNo-Projekt bin ich ohne einen Plan für Block 8 an sich gestartet und es hat sehr gut funktioniert, weil diese Lücke von meinen Charakteren gefüllt wurde. Das ist jedoch eine Geschmacksfrage, ob man das will oder nicht. Es ist jedoch wichtig, dass du die Methode findest, mit der du arbeiten kannst, denn es ist dein Buch!

Nochmals in aller Kürze: Szenen brainstormen, aussortieren, zuordnen, Lücken füllen und Szenen anpassen 🙂

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