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März Reviews- Todessamen, Irish Blood und Poltern im Herzen

Seit Ende Januar versuche ich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde zu lesen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. So oder so habe ich in den vergangenen zwei Monaten mein Ziel erreicht: mehr zu lesen. Und das bedeutet, dass es auch mehr Bücher gibt, zu denen ich meinen Senf dazu geben will. Um aber nicht den Rahmen zu sprengen und nur noch Rezensionen zu posten, habe ich mich entschlossen ab jetzt nur noch einmal im Monat einen Post über die Bücher zu machen, die ich im vergangenen Monat gelesen habe. Deswegen wird sich das Rezensionsformat etwas ändern 🙂
(Zur Vereinfachung sind hier nur die Amazon eBooks verlinkt. Je nach Buch gibt es diese jedoch auch in anderen Shops.)

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Rezension: Sanguen Daemonis – Anna Zabini

Titel: Sanguen Daemonis
Autorin: Anna Zabini

Genre: Dark Fantasy
Taschenbuch: 460 Seiten
Verlag: ohneohren

Klappentext

„Es war das Ende.“

Die Sonne versinkt in der Donau. Eine Stadt, vier schlagende Herzen.
Nesrin ist wach, aus Liebe zu Shanna, auf der Suche nach Wahrheit.
Nikola ist wach, vor Kälte, in den Armen von Sivan.
Es ist dunkel. Dämonen wittern Blut, in dem Wien zu ertrinken droht.

Das Schauspiel beginnt.

(CN: (medizinische) Folter; Menschenexperimente, Dis/Ableismus, Gore/Splatter (Blut, Körperflüssigkeiten), Implizite Kindesmisshandlung; implizite häusliche Gewalt, Impliziter Kannibalismus, LGBTQI+-Hass (vorwiegend strukturell), Mord; Exekution, Pädophilie (implizit), physische, psychische und (implizite, aber zentral thematisierte) sexualisierte Gewalt, psychische Krankheit; posttraumatische Belastungsstörung; Sucht (Alkohol, Nikotin) und Suchtmittelkonsum, Psychopathologisierung, Rassismus; Othering, Selbstjustiz, Selbstverletzung, Sterbehilfe, Suizid, Suizidabsicht/en, Suizidversuch/e, Tod; darunter Kindstod und Tod von Partner:in)

Meine Meinung

Ganz ehrlich, als ich die Triggerwarnungen gelesen habe, war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich das Buch lesen will, aber die Idee von Wien mit Dämonen klang vielversprechend und da ich vom Verlag ohneohren noch nie ein schlechtes Buch gelesen habe, wollte ich auch diesem Buch eine Chance geben. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte folgt verschiedenen Personen, die alle ihre eigene Geschichte und Probleme haben. Sie sind weit weg von Mary und Gary Sues. Man wird mitten ins Geschehen geworfen und ist von Anfang an mit Dämonen konfrontiert. Dabei sind Dämonen nicht per se schlecht. Es gibt Menschen, die einen in sich tragen ohne besessen sind. Diese nutzen ihren Dämon, um andere Dämonen aufzuspüren und sie auszuschalten.
Das Buch hat einen sehr besonderen Schreibstil. Die Abwechslung der absoluten Nähe zu den Charakteren (ich habe vielleicht hin und wieder weinen müssen) und einer neutralen Distanz, bei dem man nicht immer versteht, was gerade passiert, macht das Buch zu einer echten Besonderheit.
Ich war emotional, verwirrt und manchmal einfach nur völlig überfordert. Zum Plot will ich nicht zu viel verraten, aber es gibt Geheimnisse, die aufgedeckt werden, Liebespaare, die ich unglaublich shippe und Einblicke in eine Welt, die am Abgrund steht.
Was ich sehr gut fand, war, dass trotz der Neuschöpfung der Welt sich nicht seitenlang mit Infodump aufgehalten wurde. Ich bekam immer so viele Infos, wie gerade so wichtig waren, um alles zu verstehen und das war mehr als ausreichend!
Es gibt kein gut und böse, schwarz und weiß, sondern Menschen in all ihren Facetten, die einander lieben und versuchen in einer Welt, die vor die Hunde geht, sich gegenseitig zu beschützen. Vermutlich war es das, was mich unglaublich berührt und das Buch nicht mehr hat weglegen lassen. Ich habe jede Seite des Buches geliebt und wollte, dass es niemals aufhört!

Im Überblick

Grundidee: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Handlung: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Charaktere: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Emotionen: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Schreibstil: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)

Insgesamt: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)

Fazit

Sanguen Daemonis ist durch und durch ein besonderes Buch, das mich tief berührt und ergriffen hat. Ich wage es zu behaupten, dass es das beste Buch ist, das ich jemals gelesen habe. Die Spannung, die Charaktere, die Tiefe und vor allem die Dynamik der Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Am liebsten würde ich dem Buch 6 Sterne geben. Zu schade, dass das nicht möglich ist 😉
Es ist definitiv eines meiner Jahreshighlights. Und Sivan und Nikola eines meiner liebsten Pärchen, von denen ich jemals gelesen habe.

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Rezension: Die Straße – Cormac McCarthy

Eigentlich erfüllt das Buch keines der Kriterien, die ich mir für mein Lesen dieses Jahr vorgenommen habe. Ich musste es für Uni lesen und da ich es schon seit Jahren auf meiner To Read Liste stehen habe und extrem begeistert bin, wollte ich es trotzdem vorstellen.

Titel: Die Straße
Autor: Cormac McCarthy

Genre: dystopische Gegenwartsliteratur
Taschenbuch: 249 Seiten
Verlag: rowohlt

Klappentext

Ein Mann und ein Kind schleppen sich durch ein verbranntes Amerika. Nichts bewegt sich in der zerstörten Landschaft, nur Asche im Wind. Es ist eiskalt, der Schnee grau. Sie haben nur noch ihre Kleider am Leib, einen Einkaufswagen mit der nötigsten Habe – und ein Revolver mit zwei Schuss Munition. Ihr Ziel ist die Küste, obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Ihre Geschichte ist eine düstere Parabel auf das Leben, und sie erzählt von der herzzerreißenden Liebe eines Vaters zu seinem Sohn.

Meine Meinung

Ich glaube, es ist mir noch nie so schwergefallen, die Meinung zu einem Buch zusammenzufassen, wie bei diesem. Ohne Kapitelunterteilungen, Figurennamen, Charakterentwicklungen oder einem übergeordneten Spannungsbogen kommt dieses Buch aus und schafft es gleichzeitig einen in seinen Bann zu ziehen. Die Geschichte des Vaters und des Sohns, die durch eine verbrannte Welt ziehen und versuchen einen Tag nach den anderen zu überleben und dabei kaum etwas besitzen, ist faszinierend und ergreifend. Neben den existenziellen Ängsten, von den die Figuren getrieben werden, beschäftigt sich das Buch viel mit der Vater-Sohn Beziehung, die das einzige ist, was die beiden noch am Leben hält. Es ist eine herzergreifende Geschichte eines aufopferungsvollen Vaters, der alles dafür geben würde, damit sein Sohn einen weiteren Tag überleben kann. Ganz nebenbei wird über schwierige Themen wie Kannibalismus, Tod, Suizid und Mord geredet und durch eine dystopische Brille betrachtet.

Do you wish you would die?
No but I might wish I had died. When you’re alive you’ve always got that ahead of you.

The Road – Cormac McCarthy, S. 169

Normalerweise bewerte ich an diesem Punkt der Rezension die Grundidee, die Handlung, die Charaktere, die Emotionen und den Schreibstil und gebe ihnen 1 bis 5 Sterne, doch bei dieser habe ich mich dagegen entschieden. Die Grundidee ist simple, nicht neu und alles andere als kreativ. Die Handlung ist sehr gradlinig und hält keine spannende Wendungen oder ähnliches bereit. Über die Charaktere erfährt man nicht mal die Namen, es gibt keine äußerlichen Beschreibungen und auch sonst gibt es kaum Angriffspunkt mit ihnen. Die beschriebenen Emotionen sind eigentlich nur Angst und Unsicherheit, die mal mehr oder weniger ergreifend wirken. Der Schreibstil ist sehr schlicht, das meiste wird weggelassen und nur das Wichtigste in kurzen Sätzen und Absätzen erzählt.
Nach diesem Prinzip käme das Buch bei einem Gesamtwert von vielleicht zwei Sternen heraus, doch gerade, dass dieses Buch sich nicht an die Maßstäbe hält, macht es zu etwas besonderen. In seiner Einfachheit öffnen sich unzählige Möglichkeiten, die den Leser an das Buch fesseln. An vielen Stellen musste ich es weglegen, weil ich viel zu ergriffen war, um weiterzulesen. Ich könnte noch Stunden über dieses Buch schwärmen, was eines der besten ist, das ich jemals gelesen habe. Es hält sich nicht mit Unwichtigkeiten (im Vergleich zu den apokalyptischen Geschehnissen) wie Namen, Beschreibungen oder Kapiteln auf, sondern zeigt das von existenziellen Problemen geprägte Leben eines Vaters und Sohns, die einfach nur versuchen zu überleben und sich gegenseitig beschützen.
Ich kann nicht sagen, was mich am meisten an diesem Buch fasziniert hat, denn es ist durch und durch ein fantastisches Werk.

Insgesamt: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)

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Warum du unbedingt Rezensionen schreiben solltest

Bevor ich mein Buch veröffentlicht habe, hätte ich niemals gedacht, wie wichtig es ist, Rezensionen zu schreiben. Vorher habe ich mich immer irgendwie gedrückt und hatte nie die Motivation dafür. Doch seit ein paar Monaten bekomme ich zunehmend ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht meinen Senf zu den Büchern dazu gebe, die ich gelesen habe. Vielleicht liegt es daran, weil ich jetzt weiß, wie es sich anfühlt, Rezensionen zu bekommen. Wer weiß. Aber ich möchte dir ein paar Gründe nennen, warum du ab jetzt auch immer Rezensionen schreiben solltest 😉

Deine Meinung ist wichtig

Ich kann zwar nur aus meiner Erfahrung sprechen, doch ich denke, alle Autoren werden mir zustimmen, wenn ich sage, dass uns jede ehrliche Lesermeinung wichtig ist. Wenn du Kritikpunkte oder Lob hast, ist eine Rezension eine der einfachsten Wege mit uns in Kontakt zu treten und es uns wissen zu lassen. Dein Lieblingscharakter, eine Stelle, die dich zu Tränen gerührt hat, etwas, das dir gar nicht gefallen hat? Lass es uns wissen.

Feedback

Als Autoren sind wir immer bemüht, besser zu werden. Schreiben und Planen ist ein Handwerk, das geübt werden muss und wir sind dankbar dafür, wenn uns gesagt wird, was noch nicht optimal läuft. Wir sind auch nur Menschen, die durch ehrliche Kritik sich verbessern können.

Leseempfehlung

Wenn dir ein Buch gefällt, ist die Rezension nicht nur eine gute Möglichkeit das dem Autor mitzuteilen, sondern auch anderen potenziellen Lesern. Als Leser greife ich eher zu Büchern, die generell besser bewertet wurden und als Autor wünsche ich mir gute Bewertungen, um mehr Leser gewinnen zu können.
Wenn du einen Instagram Account oder einen Blog hast und deine Leseempfehlung dort auch teilst, hilfst du außerdem dem Autor an Reichweite zu gewinnen.

Jeder Leser hat einen anderen Geschmack

Das ist auch gut so, doch deswegen ist es umso wichtiger, zu zeigen, wenn dir ein Buch gefällt. Eine schlechte Bewertung kann nur durch etliche gute ausgeglichen werden. Schlechte Bewertungen sind per se nicht schlecht, sondern können mit konstruktiver Kritik sehr hilfreich sein. Trotzdem kann es für einen Autor sehr deprimierend sein, wenn das eigene Buch nur 3 oder weniger Sterne hat. Wenn dir also ein Buch gefällt, zeige es und hilf, damit eine schlechte Bewertung nicht so schlimm ist.

Motivation für den Autor

Vor allem, wenn ich einen schlechten Tag oder ein kreaTief habe hilft es oftmals zu sehen, dass es geschätzt wird, was ich tue, dass ich damit Menschen aufmuntern kann und dass es wirklich Menschen gibt, die mein Buch Freude gespendet hat. Mir selbst gibt es immer einen ungeheuren Motivationsschub, wenn ich eine positive Rückmeldung bekomme oder eine gute Rezension zu meinem Buch sehe. Und je mehr Motivation ein Autor hat, desto schneller wird das nächste Buch fertig 😉

Ich hoffe, ich konnte dich dazu motivieren in Zukunft mehr Rezensionen zu schreiben – oder falls du das bereits tust, weiterhin welche zu schreiben. Es ist ein große Hilfe für jeden Autor 🙂

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Rezension: Die Nebel von London – Aurora Ainsworth

Die Nebel von London ist ein Abenteuerroman mit historischem Setting in London und Steampunk-Elementen.

Titel: Die Nebel von London
Autorin: Aurora Ainsworth

Genre: Steampunk
eBook: 146 Seiten
Verlag: Independently Published

Klappentext

London, 1891. Die 17-jährige Rosalind Elmstone, Tochter des legendären Erfinders Professor Elmstone, hat denkbar wenig Interesse an Tanzbällen und schönen Kleidern. Stattdessen hat sie sich der Erfindung der Blitzmaschine verschrieben, einer höchst angezweifelten Apparatur, die die altbewährten Dampfmaschinen ersetzen soll.
Als sie herausfindet, dass ihr Vater von einer geheimnisvollen Organisation entführt wurde, ist sie fest entschlossen ihn zu befreien. Doch ihre Gegner sind mächtig und bedrohen nicht nur das Leben ihres Vaters, sondern auch das Schicksal des gesamten Empires. Schnell rückt sie selbst ins Visier der Entführer. Und ausgerechnet der arrogante Lord Chamberlain, der noch kurz zuvor ihre Erfindungen verhöhnt hat, ist der Einzige, der ihr helfen kann …

Meine Meinung

Schon über Jahre begleitet mich das Genre Steampunk. Ich liebe die Kombination aus Technik und Historie. So gerne ich es auch lese, so schwer fällt es mir aber auch, gute Steampunk Bücher zu finden. Nur durch Zufall bin ich auf „Die Nebel von London“ gestoßen, doch jetzt zählt es zu einem meiner Jahreshighlights.
Die junge Erfinderin, die statt zu debütieren lieber an ihrer Blitzmaschine arbeitet, war mir von Anfang an sympathisch. Zusammen mit ihrer Chemie-besessenen besten Freundin gibt sie einen der lebhaftesten und nachvollziehbarsten Charaktere ab, mit denen ich mich dieses Jahr beschäftigt habe. Der überhebliche Lord stellt einen gut gelungenen Kontrast dar, der anfänglich die Sicht der Gesellschaft auf die jungen Frauen widerspiegelt.
Im Laufe der Geschichte lernen sich die Erfinderin und der Lord immer besser kennen. Die Charakterentwicklung geschieht nebenbei und ist zwischen den Kabbeleien der beiden Hauptfiguren oftmals kaum wahrnehmbar (wenn man nicht darauf achtet).
Das Buch lebt von eben diesen Kabbeleien und ich musste sehr oft beim Lesen lachen.

„Wir müssen aus dem Fenster springen!“
Castiel kicherte im Delirium.
„Schon wieder? Sind Euch die Türen nicht gut genug?“

„Die Nebel von London“ – Aurora Ainsworth, Kapitel 5

An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Wendepunkte zu vorhersehbar waren und trotzdem kamen sie überraschend und gaben der Geschichte genau an den richtigen Stellen neuen Schwung.
Anders als viele Steampunk-Bücher, die der Historie einen wichtigen Platz einräumen, spielt dieses Buch erst nach dem Tod der Queen Victoria und eröffnet sich – und nutzt – dadurch eine Vielzahl an Möglichkeiten, die andere vergleichbare Bücher nicht haben.
Das einzige, was mir gefehlt hat, war eine abgeschlossene Liebesgeschichte. Die Geschichte an sich ist nicht auf Romace ausgelegt, jedoch habe ich über die Zeit zwei Personen geshippt. Vor allem das Ende hätte eine perfekte Erste-Kuss-Szene abgegeben, doch von Schmetterlingen und Liebesgedusel war weit und breit nichts zu sehen. Es war nicht notwendig, doch ich hätte es mir gewünscht.

Im Überblick

Grundidee: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Handlung: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Charaktere: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)
Emotionen: ★ ★ ★ ★ ☆ (4/5)
Schreibstil: ★ ★ ★ ★ ★ (5/5)

Insgesamt: ★ ★ ★ ★ ★ (4,8/5)

Fazit

Das Buch „Die Nebel von London“ ist ein sehr gutes Steampunk-Buch mit lebhaften Charakteren, lustigen Szenen und einer Geschichte, die im Kopf bleibt. Es ist eines meiner Jahreshighlights und ich kann es nur empfehlen!
Es ist zwar als ein Einteiler geplant, doch ich hätte nichts gegen weitere 😉